Ich sitze für einen Zwischenstopp am Flughafen in Dubai. Es ist nachts, während ich langsam reflektiere und begreife, dass es tatsächlich passiert. Es wird Wirklichkeit. Ich hatte die Vision meine Arbeit und meine Leidenschaft als Tänzerin und Tanzpädagogin auf eine ganz besondere Weise zu nutzen. Seit ich damals in Kenia, bzw. in Kibera, einem „Slum“ (ich mag das Wort nicht sonderlich) in Nairobi Tanz unterrichtet habe, war es für mich klar: ich möchte mit Tanz und Kreativität etwas bewegen – überall auf der Welt. Die Freude und die Integrität, die das Tanzen für mich bedeutet, möchte ich weitergeben. An alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene weltweit.
Es waren ganz kleine Momente, die dazu geführt haben WanderDANZ e.V. zu gründen und mich als Tanzpädagogin, neben meiner Arbeit in meinem Studio, auf den Weg zu machen – das Reisen und das Tanzen als Form der Bewegung miteinander zu verbinden und weiter raus zu gehen und zu teilen, was ich teilen kann – das Gefühl von Leichtigkeit, aber auch das Gefühl etwas bewirken zu können und etwas entstehen lassen zu können. Es war ein besonderer Satz eines Mädchens in Nairobi: sie sagte damals zu mir nach einer Ballettstunde: „This is the most beautiful day in my life“. Ich wusste in ihrem Fall von ihrer Familiengeschichte, die ich hier nicht aufführen möchte, und war emotional sehr ergriffen. Die Tatsache, dass ICH – ich meine, ich bin ja nur ich – jemandem so viel Freude schenken kann, war über alle Maßen mindblowing.
Ich habe auch auf weiteren Reisen danach, in Sri Lanka, Ruanda, und innerhalb meiner Arbeit mit meiner Jugendtanzcompany, die es seit 2020 gibt, noch mehr Erfahrungen sammeln dürfen und lernen dürfen, dass, egal wie alt man ist, wie jung man ist, einen wichtigen und großen Teil auf dieser Erde ausmacht, dass man wirklich etwas bewirken kann, einen Beitrag leisten kann.
Ich visualisierte viel und das Thema WanderDANZ wurde immer realer, je mehr ich darüber sprach und nachdachte und fokussierte, wie ich die Arbeit hinter dem Verein gestalten möchte.
Ein wichtiger Teil dieser Arbeit ist nämlich der Grund, warum ich hier bin, auf einer Reise nach Südafrika: wir möchten mit Tanz und Kreativität besondere soziale Projekte und Organisationen unterstützen, mit ihnen zusammen arbeiten, partnerschaftlich ein Ziel verfolgen – die Welt ein Stückchen besser zu machen. Wichtig für mich ist es, dass die Menschen, die WanderDANZ supporten, zum einen genau miterleben können, was zum Beispiel mit Spendengeldern passiert. Sie können die Projekte kennenlernen, Transparenz erleben, um sich selber auch besser mit dem Verein identifizieren zu können und die Message dahinter weitertragen können – und zum anderen, dass jede:r der/die möchte die Möglichkeit bekommt auch selber aktiv sein zu können. In seinem/ihrem Umfeld oder vor Ort bei unseren Partnerprojekten.
So schaffen wir eine Balance zwischen Unterstützung in Form von Spendengeldern, und aktivem, kreativen, gemeinschaftlichen, persönlichen Austausch.
2021 war Flugkraft unsere Partnerorganisation. Wir haben so einige tolle tänzerische Momente organisiert, um einen Teil des Erlöses zu spenden (ein anderer Teil wird zurück gelegt. Warum? Schaut mal auf unserer Webseite: www.wanderdanz.de), aber es ist so wundervoll zu erleben, was für eine tiefgehende Verbindung ich mit der Geschäftsführerin von Flugkraft ausbauen konnte. Wir haben schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind und planen momentan einen Kindertag für krebskranke Kinder und deren Familien in Greetsiel. An diesem Tag sollen alle Familienmitglieder die Möglichkeit bekommen, kreativ zu sein, sich zu entspannen, zu tanzen usw. Alle Mitglieder des Vereins und Menschen im Umfeld können sich so einbringen und aktiv sein.
Um eben diese Transparenz zu schaffen und einen persönlichen Kontakt zwischen uns und den jeweiligen Organisationen zu schaffen, bin ich unterwegs. Klar, ich liebe auch das Reisen , ein toller Nebeneffekt in andere Kulturen einzutauchen, doch auf diesen Wegen kann auch ich als Individuum lernen, erfahren und weitergeben.
Ich freue mich immens darauf Mymoena, die Gründerin von WHERE RAINBOWS MEET kennenzulernen. Wir stehen schon so lange in Kontakt. Und hier an dieser Stelle kommt der Punkt, an dem mir klar wird, dass es endlich Realität wird, und meine Vision wahr wird. Die Pandemie hat in dieser Hinsicht echt viel verzögert, viel verschoben, viel auf Eis gelegt.
Fast unglaublich, dass ich nun tatsächlich hier sitze.
Ich habe mir ganz fest vorgenommen – und das auch schon vor vielen Monaten, dass ich diesen Blog weiterschreibe, um diesen Teil meines Lebens, meiner Arbeit, meiner Projekter, meines Weges mit Euch zu teilen.
Vielleicht gibt es kreative Menschen unter Euch, die dabei sein möchten? Vielleicht bewegt sich so noch mehr.
#dancetheworldbetter
Katie
Cool, wir sind stolz auf Dich